Im Grunde ist es nicht der Zweck der Lobby, Entscheidungen zu beeinflussen, sondern die Botschaften und Interessen von bestimmten Organisationen zu vermitteln und an die Politik heranzutragen. Lobbying soll gerade im Milizsystem helfen, die ständig wachsende Anzahl und Komplexität der Themen und Gesetze zu bewältigen. Durch den Austausch mit der Lobby soll ein Konsens bei der Entwicklung von Gesetzen erzielt werden (Konsultation). Durch diesen Austausch soll eine möglichst breite Mehrheit erzielt und damit ein Referendum vermieden werden.
Einige Lobbys sind stärker und einflussreicher als andere. Wir können das Beispiel der Landwirte nehmen. Sie machen weniger als 3% der Schweizer Bevölkerung aus, vertreten aber fast 15% der Parlamentarier. Während wir bei diesem Thema an ein bestimmtes politisches Lager denken, muss klar festgestellt werden, dass Lobbying für alle Parteien wichtig ist. Die Zahl der Lobbyisten ist tatsächlich gross. Je nachdem gehören dazu die Gewerkschaften, Wirtschaftsverbände, Hauseigentümer, bestimmte Branchen, Umweltorganisationen und viele andere mehr.
Vertreter unserer Branche
Bauenschweiz ist die Interessenvertretung der Bauwirtschaft in der Schweiz, welcher auch der SGUV angehört. Bauenschweiz hat sich aktiv an dem neuen Gesetz über das öffentliche Auftragswesen beteiligt, indem sie die Begriffe Qualität und Preis in Einklang gebracht und das Engagement der Unternehmen für die berufliche Bildung berücksichtigt haben.
Die wichtigsten Lobbyisten sind die Parlamentarier selbst, da sie auch einer bestimmten Berufsgruppe entstammen und dieses Wissen mit ins Parlament tragen. Deswegen haben wir auch die Kampagne unseres ehemaligen Präsidenten Josef Wiederkehr (2009–2018) unterstützt, der leider nicht gewählt wurde, aber einen bemerkenswerten Wahlkampf geleistet hat. Wir bedauern das natürlich und danken ihm für sein Engagement. An dieser Stelle wünschen wir Josef Wiederkehr viel Erfolg bei seinen zukünftigen Bemühungen.